Hamburg. Frauen und Beschäftigte ohne Berufsausbildung im Norden gehen mit erheblich weniger Geld nach Hause als der Durchschnitt aller Beschäftigten. Zudem verdienen die Arbeitnehmer in Hamburg monatlich einige Hundert Euro mehr als ihre Nachbarn in Schleswig-Holstein. Dies geht aus einem Bericht des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holsein hervor.

Die Beschäftigten in Hamburg haben nach jüngsten Zahlen im Jahr 2010 durchschnittlich 2986 Euro im Monat verdient. Nach den gesetzlichen Abzügen von der Lohnsteuer und Beiträgen zur Sozialversicherung wurden davon 1967 Euro ausgezahlt - das sind 65,9 Prozent des Bruttoverdienstes. Gegenüber dem Jahr 2006 stieg damit der Anteil des Nettoverdienstes am Bruttolohn leicht um 1,4 Prozentpunkte, teilte das Statistikamt mit.

Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten im Schnitt gut 20 Prozent weniger als Männer. So erhielten vollzeitbeschäftigte Männer im Durchschnitt monatlich netto 2621Euro - und damit 64,6 Prozent des Bruttoverdienstes. Vollzeitbeschäftigte Frauen bekamen netto nur 2024 Euro ausbezahlt - 63 Prozent ihres Bruttoverdienstes.

In Schleswig-Holstein verdienten die Beschäftigten im Durchschnitt gut 2300 Euro brutto. Nach Abzug von Lohnsteuer und Beiträgen zur Sozialversicherung blieben ihnen etwa 1600 Euro. In Vollzeit beschäftigte Männer verdienten durchschnittlich 2100 Euro netto, Frauen nur 1700. Beschäftigte ohne Berufsausbildung bekamen in beiden Ländern nur 58 Prozent des durchschnittlichen Monatsverdienstes. Fast 22 Prozent aller Beschäftigten in Schleswig-Holstein arbeiteten für einen Niedriglohn, in Hamburg waren es 14,4 Prozent. In der Hansestadt zählten 28,1 Prozent zu den Besserverdienenden, bei den Nachbarn ganz im Norden nur 13,4 Prozent.

Der Verdienst steigt mit zunehmendem Alter, aber auch hier offenbaren sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So verdienten in Vollzeit beschäftigte Männer in Schleswig-Holstein im Alter von 45 bis 50 Jahren 44 Prozent mehr als ihre 20 Jahre jüngeren Kollegen. Bei den Frauen betrug die Differenz nur 21 beziehungsweise etwa 30 Prozent. Eine Ursache: Männer steigen häufiger nach längerer Tätigkeit in Spitzenpositionen mit hohen Verdiensten auf, während Frauen diese Positionen seltener erreichen.