Aber die Stimmung trübt sich laut Haspa-Umfrage ein

Hamburg. Zum Jahreswechsel sind die Hamburger mehrheitlich tendenziell optimistisch gestimmt: Die Hälfte von ihnen schätzt ihre derzeitige finanzielle Lage als gut bis sehr gut ein. Dies ist das Ergebnis des jüngsten Haspa-Trendbarometers, einer Umfrage unter 800 Hamburgern.

Die aktuelle Quote von 50 Prozent der Befragten, die mit ihrer finanziellen Situation zufrieden sind, liegt zwar immer noch höher als im langjährigen Durchschnitt, ist aber niedriger als in den vergangenen zwei Jahren. Elf Prozent bezeichnen ihre aktuelle finanzielle Lage ausdrücklich als schlecht bis sehr schlecht. Das sind zwar deutlich weniger als im langjährigen Durchschnitt, aber mehr als vor einem Jahr. 38 Prozent der Befragten beurteilen ihre finanzielle Lage weder als gut noch als schlecht.

Auch in den Erwartungen an die künftige Situation drückt sich eine leichte Eintrübung der Stimmung aus. So rechnen derzeit 25 Prozent der Hamburger mit einer Verbesserung ihrer Finanzlage. Vor zwölf Monaten waren es 27 Prozent, vor zwei Jahren sogar noch 33 Prozent.

Demgegenüber befürchten aktuell 17 Prozent der Befragten, dass sich ihre Finanzlage künftig verschlechtern wird. Eher optimistisch zeigen sich laut Umfrage vor allem jüngere Menschen, aber auch Akademiker und Führungskräfte. In der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen gehen nur zehn Prozent der Befragten von einer Verschlechterung aus. Dagegen blicken Rentner und Erwerbslose besonders skeptisch in die Zukunft. Unter ihnen rechnet jeder Vierte mit einer Verschlechterung der persönlichen finanziellen Lage.

Die Resultate der Umfrage reflektieren die Entwicklung der Konjunkturperspektiven für die Bundesrepublik: Zwar hat die deutsche Wirtschaft die Auswirkungen der Schuldenkrise bisher gut bewältigt. Aber seit Kurzem sinken die Auftragseingänge, und die Konjunkturprognosen für 2013 werden nach unten korrigiert. "Die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen werden im neuen Jahr weiter herausfordernd sein", sagt dazu Haspa-Chef Harald Vogelsang. "Die Staatsschuldenkrise wird uns alle weiter beschäftigen, auch Deutschland wird 2013 voraussichtlich noch 17 Milliarden Euro neue Schulden machen."

Allerdings habe sich der ifo-Geschäftsklimaindex, der die Stimmung in den Unternehmen misst, zuletzt verbessert. Auch das Konsumklima sei immer noch auf einem sehr hohen Niveau, weshalb man davon ausgehe, dass der private Verbrauch auch in diesem Jahr einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten werde. "Unsere Analysten gehen davon aus, dass es nach einem schwachen Winterhalbjahr einen moderaten Aufschwung geben wird", so der Haspa-Chef.

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK wird die Kaufkraft in Deutschland um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. "Auch nach Abzug der Inflation würde damit mehr Geld zur Verfügung stehen - zum Beispiel für die Altersvorsorge, zur Absicherung gegen Berufsunfähigkeit oder um sich damit langfristig Wünsche zu erfüllen", sagt Vogelsang.