Chef dementiert Verkaufspläne. BMW, Audi und Daimler glänzen

Eisenach. Mit dem neuen Stadtauto Adam will sich der angeschlagene Autobauer Opel gegen die Absatzkrise stemmen. Für die Serienproduktion des 3,70 Meter kleinen Stadtflitzers gab das Opel-Management am Donnerstag in Eisenach den Startschuss. Der kleinste Opel, der jüngere Käufer ansprechen soll, ist Teil einer milliardenschweren Modelloffensive bis 2016, mit der der unter Überkapazitäten leidende Autobauer aus den roten Zahlen kommen will. Der Adam sei ein "Symbol für den Aufbruch", sagte Opel-Interimschef Thomas Sedran. "Wir wollen in die Offensive gehen." Übernahmespekulationen durch den französischen Konzern Peugeot-Citroën wies er zurück.

"Wir stehen nicht zum Verkauf. Wir haben eine Finanzierung über fünf Jahre", sagte Sedran am Rande der Produktionspremiere. Beispiele in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Übernahmen in der Autobranche nicht erfolgreich ausgegangen seien. Der Vizechef von General Motors (GM) und Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky, der sich in Eisenach mit der Präsentation des schwarz-gelben Premieren-Autos begnügte, wies Verkaufsabsichten ebenfalls zurück. "Opel gehört zu GM und steht nicht zum Verkauf", sagte er.

Die französische Zeitung "Le Monde" hatte berichtet, dass die französische Regierung Peugeot-Citroën (PSA) dazu drängen soll, Opel zu übernehmen, um eine Allianz gegen Europas größten Autohersteller Volkswagen zu schmieden. PSA und GM haben 2012 eine strategische Allianz geschlossen, die laut Sedran mit der gemeinsamen Entwicklung von zunächst drei Fahrzeugprojekten gut beginne.

Während sich Opel müht, mit dem neuen Modell Adam in die Erfolgsspur zurückzukehren, eilen die deutschen Nobelhersteller schon jetzt von Rekord zu Rekord. BMW, Audi und Daimler haben 2012 so viele Autos verkauft wie nie zuvor - und peilen auch im neuen Jahr neue Bestwerte an. Die Hersteller profitieren dabei weiter von der ungebrochenen Nachfrage nach teuren Autos in Asien und Nordamerika.

Gemessen an den Verkaufszahlen fährt BMW im Dreikampf mit Audi und Daimler weiter unangefochten an der Spitze. Der Absatz der Marke BMW stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent auf den neuen Höchstwert von 1,54 Millionen Fahrzeugen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Allein in China setzten die Münchner zusammen mit der Tochter Mini 326.444 Fahrzeuge ab - ein Zuwachs von 40,4 Prozent. Audi verkaufte 2012 die Rekordzahl von knapp 1,46 Millionen Fahrzeugen. Die Ingolstädter verzeichneten das größte Plus in den USA. Die Marke Mercedes-Benz erzielte ebenfalls einen Absatzrekord mit 1,32 Millionen verkauften Fahrzeuge.