Hamburg. Praktiker hat sich nach monatelangem Streit um die Zukunft stabilisiert. Der Umsatzrückgang verringerte sich im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres, teilte der Vorstand am Dienstag auf Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Die Erlöse seien um 2,7 Prozent auf 696 Millionen Euro geschrumpft. Auf vergleichbarer Fläche sei das Vorjahresniveau in Deutschland sogar leicht übertroffen worden. In den ersten neun Monaten hatte das Ringen um das Abwenden der Pleite Lieferanten und Kunden abgeschreckt und für ein deutlicheres Erlösminus gesorgt.

Insbesondere die Entwicklung der zuletzt auf die Tochter Max Bahr umgestellten Märkte zeige bei Umsatz und Ertrag einen deutlich positiven Trend, sagte Praktiker-Vorstandschef Armin Burger. Insgesamt setzte der Konzern 2012 gut drei Milliarden Euro um, 5,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Aktie legte rund fünf Prozent zu. Erst am Montag hatte die Soltauer Handelskette Hagebau gute Zahlen vorgelegt. So hat allein der Baustoffhandel um 22 Prozent auf 2,93 Milliarden Euro zugelegt.

Praktiker sieht sich nun in seinem Sanierungskurs bestärkt, in dessen Zuge die Konzernzentrale aus dem saarländischen Kirkel nach Hamburg verlegt wurde. Derzeit werde die bisherige Max-Bahr-Zentrale an der Wandsbeker Zollstraße geräumt, sagte ein Firmensprecher dem Abendblatt. Knapp 200 Mitarbeiter sollen in die neue Firmenzentrale am Heidenkampsweg wechseln und die Personalstärke dort verdoppeln. Noch in diesem Jahr soll die Zahl der Beschäftigten in der Zentrale sogar auf 450 steigen.