Honolulu/Toulouse. Der Flugzeugbauer Airbus kann auf einen weiteren Milliardenauftrag für seine modernisierte Mittelstreckenjet-Familie A320neo hoffen. Die Fluggesellschaft Hawaiian Airlines hat bei der EADS-Tochter Airbus einen Vorvertrag für 16 Exemplare der Langversion A321neo unterzeichnet, wie sie am Montagabend in Honolulu mitteilte. Hinzu kämen Optionen für neun weitere Maschinen. Mit dem Auftrag dringt der europäische Flugzeugbauer in das Revier seines US-Rivalen Boeing ein. Die Flotte der Mittelstreckenjets von Hawaiian Airlines besteht bislang nur aus Boeing-Maschinen. Daher muss die Gesellschaft erst noch ihre Piloten von der Umstellung überzeugen.

Die insgesamt 25 Jets aus dem neuen Vertrag haben laut Preisliste einen Gesamtwert von 1,8 Milliarden US-Dollar (2,1 Milliarden Euro). Allerdings sind bei Flugzeugauslieferungen Rabatte im zweistelligen Prozentbereich üblich. Die Auslieferung der Maschinen ist für die Jahre 2017 bis 2020 vorgesehen.

Zudem steht Airbus vor einem Milliarden-Auftrag aus Indien. Der Boeing-Rivale stach nach eigenen Angaben die russische Konkurrenz aus und sicherte sich exklusive Verhandlungen mit der Regierung über die Lieferung von sechs Tankflugzeugen vom Typ A330 MRTT. Der Auftrag soll ein Volumen von rund 1,25 Milliarden Dollar haben. Die Militärsparte von Airbus teilte mit, detaillierte Verhandlungen würden unmittelbar beginnen. Die indische Luftwaffe nutzt bislang ein Modell, dass eher mit dem russischen Konkurrenzprodukt Ilyushin Il-78 vergleichbar ist.