Zum Jahresende 2012 hielten sich Firmen aber mit Neueinstellungen zurück

Wiesbaden. Dank der robusten Wirtschaftsentwicklung waren in Deutschland im vergangenen Jahr so viele Menschen erwerbstätig wie nie zuvor. Im Durchschnitt gingen 2012 rund 41,5 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland einer Beschäftigung nach, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das waren 416.000 oder ein Prozent mehr als im Vorjahr.

Jedoch fiel der Zuwachs angesichts der schwächelnden Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte nicht so stark aus wie 2011. Damals hatte sich die Zahl der Erwerbstätigen hierzulande noch um 550.000 oder 1,4 Prozent erhöht.

Zum Jahresende hielten sich die Firmen wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten bei Neueinstellungen zurück. Der entsprechende Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) fiel im Dezember auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Er sank nach Angaben der BA vom Mittwoch im Vergleich zum Vormonat um einen auf 157 Punkte. Damit lag er 23 Punkte unter dem Allzeithoch vom Dezember 2011. Dennoch blieb die Nachfrage nach Arbeitskräften auf hohem Niveau.

Heute legt die BA in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen für Dezember vor. Volkswirte erwarten, dass wegen der Konjunkturschwäche zum Jahresende bis zu 100.000 Arbeitslose mehr gemeldet waren als im Vormonat. Im November gab es hierzulande 2,75 Millionen Stellenlose.

Der Rekordstand bei der Erwerbstätigenzahl für 2012 ist nach Angaben der Statistiker der sechste in Folge. Seit 2005 sei die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland um insgesamt 2,66 Millionen oder 6,8 Prozent gestiegen. 2011 hatte sie erstmals die Marke von 41 Millionen überschritten. Wie schon 2010 und 2011 sei im vergangenen Jahr vor allem die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten überproportional gewachsen, so das Amt.