Hamburg. Die Hamburger Handwerkskammer hat für die Betriebe mehr bezahlbare Gewerbeflächen in der Hansestadt angemahnt. Damit das Handwerk seine Funktion für die Stadt erfüllen könne, sei es auf gute Standortbedingungen angewiesen, sagte Präsident Josef Katzer am Freitag auf der Jahressschlussversammlung der Kammer vor mehr als 300 Gästen. Man benötige geeignete und bezahlbare Gewerbeflächen innerhalb und nicht jenseits der Stadtgrenzen, so Katzer. Der Präsident regte unter anderem die Einrichtung eines Gewerbehofs nach Münchner Vorbild an, in dem Handwerker aus verschiedenen Branchen unter einem Dach arbeiten könnten.

Die zentrale Herausforderung für das Handwerk ist aus Katzers Perspektive die Fachkräftesicherung. Bis 2025 würden aufgrund des demografischen Wandels 6,5 Millionen Erwerbtätige weniger in Deutschland zur Verfügung stehen, so der Kammerpräsident. Daher müssten in der Bundesrepublik nun die schulische Ausbildungsreife von Jugendlichen verbessert, aber auch die Qualifizierung von Arbeitslosen und Ungelernten, sowie die Weiterbildung Älterer vorangetrieben werden.

In Hamburg will die Kammer die Betriebe mithilfe eines neuen Personaldienstleistungszentrums am Elbcampus bei der Suche nach Fachkräften unterstützen. Zudem will die Dachorganisation 50 Jugendliche aus Griechenland und Spanien im kommenden Jahr zur Ausbildung in die Hansestadt holen. Das Projekt ist laut Katzer auf einem guten Weg, 30 Handwerksbetriebe habe man bereits zum Mitmachen motivieren können. Angeworben würden die Jugendlichen in ihren Heimatländern von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Arbeitsagentur.

Abgesehen vom Fachkräftemangel blicken die Handwerker mit Optimismus auf das kommende Jahr. Die Auftragsbücher seien voll, und man freue sich über eine hohe Nachfrage.