Kiel. Die Nobiskrug-Werft aus Rendsburg übernimmt die Lindenau-Werft mit allen noch verbliebenen Mitarbeitern. Mit Nobiskrug sei ein potenter Übernehmer für Lindenau gefunden, teilte der Kieler IG-Metall-Bevollmächtigte Peter Seeger am Donnerstag mit. Der Insolvenzverwalter Jan Wilhelm habe eine vertragliche Regelung mit Nobiskrug getroffen. Hinter der auf Luxusyachten spezialisierten Werft Nobiskrug steht die Gruppe Abu Dhabi Mar (ADM). Sie hat bereits den zivilen Schiffbau der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) übernommen.

Der neue Werftenverbund von Nobiskrug, ADM und Lindenau wird sich laut IG Metall im Markt behaupten. "Und ich gehe davon aus, dass darüber hinaus zusätzliche Arbeitsplätze entstehen werden", sagte Seeger. Aus Sicht der IG Metall sei dieser Verkauf eine Perspektive mit Zukunft.

Das Insolvenzverfahren war im Jahr 2008 eingeleitet worden. Seither blieben bei Lindenau von ehemals 450 Mitarbeitern nur noch 30 Schiffbauer übrig. Die Kieler Traditionswerft war früher auf den Bau von Doppelhüllen-Tankern spezialisiert. Seit der Insolvenz hatte Lindenau aber nur noch einen Auftrag für einen Neubau erhalten. Die Cuxhavener Reederei Glüsing bestellte 2010 einen Tanker für die Küstenfahrt, den Lindenau 2011 ablieferte. Die schrumpfende Belegschaft hielt den Werftbetrieb ansonsten nur noch mit Reparaturaufträgen aufrecht.