Rostock/Bremen. Die Peene-Werft in Wolgast geht an die Bremer Lürssen-Werftengruppe. Das hat der Gläubigerausschuss der P+S Werften, zu denen die Peene-Werft zählt, beschlossen. Der Kaufvertrag ist bereits geschlossen. Zum 1. Mai wollen die Bremer den Reparatur- und Neubaubereich übernehmen. Der Kaufpreis liegt unter 20 Millionen Euro. Das Bundeskartellamt muss dem Erwerb noch zustimmen. Das teilten am Montag die P+S Werften und der Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann mit.

Die Lürssen-Gruppe will 285 Arbeitnehmern eine Festanstellung anbieten sowie weitere 75 Beschäftigte für 24 Monate befristet einstellen. Zusätzlich können alle 65 Auszubildenden der Peene-Werft ihre Lehre fortsetzen. Damit ist der größte Teil aller Stellen gesichert. "Lürssen hat den besten Kaufpreis geboten. Besonders honoriert wurden das Können der Mitarbeiter und das im Konzern gebündelte Know-how der Spezialwerft für Marine- und Behördenschiffe", sagte Brinkmann. Ebenso habe die Zusammenarbeit, beispielsweise beim Bau der vier Fregatten F125 für die Deutsche Marine und das dadurch vorhandene gegenseitige Vertrauen eine Rolle bei der Entscheidung der Lürssen-Gruppe gespielt.

Friedrich Lürßen, der Chef der Bremer Werftengruppe, hatte bereits angekündigt, dass er die Peene-Werft mit zusätzlichen Aufträgen auslasten will. Geplant sind Zulieferungen für Marineschiffe oder Großyachten, bei denen Lürssen zu den weltweiten Marktführern zählt. Es sei aber auch möglich, Patrouillenboote für den Küstenschutz komplett auf der Peene-Werft zu bauen. "Für Wolgast gibt es mit dem neuen Investor eine langfristige Perspektive", sagte Meinhard Geiken, der Bezirksleiter der IG Metall Küste. Für die zweite Werft der P+S-Gruppe, die Stralsunder Volkswerft, verhandelt Brinkmann derzeit mit mehreren Interessenten.