Nach Razzia werden fünf Mitarbeiter dem Haftrichter vorgeführt

Frankfurt. Nach der Großrazzia bei der Deutschen Bank haben Justiz und Steuerfahndung ihre Ermittlungen gegen 25 beschuldigte Mitarbeiter des Instituts fortgesetzt. Fünf von ihnen sollten am Donnerstag in Frankfurt dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Verdächtigten waren tags zuvor bei einer groß angelegten Razzia verhaftet worden und hatten danach die Nacht im Gefängnis verbracht.

Die Vorwürfe der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft gegen die 25 Mitarbeiter lauten auf Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchte Strafvereitelung. Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den Beschuldigten um Händler, Fachleute für Steuerrecht, Mitarbeiter der Rechtsabteilung und IT-Spezialisten.

Unterdessen gab die Deutsche Bank am Donnerstag eine Gewinnwarnung heraus. Sonderbelastungen durch den im September verkündeten Konzernumbau würden sich voraussichtlich "signifikant negativ auf den Gewinn der Bank im vierten Quartal 2012 auswirken", teilte die Deutsche Bank mit. Neben den Kosten für den Konzernumbau belasteten auch Abschreibungen auf Vermögenswerte das Ergebnis. Aus dem laufenden Geschäft ergäben sich trotz der Sonderlasten aber "solide" Ergebnisse in den Kernbereichen. Konkrete Zahlen für das Geschäft von Oktober bis Dezember nannte die Deutsche Bank noch nicht.

Neben den Einsparungen von 4,5 Milliarden Euro bis 2015 will die Bank auch Milliardenbestände an riskanten Wertpapieren in eine eigene Abbau-Einheit auslagern. Diese sei nunmehr installiert - insgesamt werden hier Altlasten im Wert von 122 Milliarden Euro entsorgt. Darunter fällt auch ein Kasino in Las Vegas sowie die Frankfurter BHF-Bank, die sie hofft, bald loszuwerden. Die Deutsche Bank will die nach Risiken gewichteten Vermögenswerte in dieser Abbau-Einheit bis Anfang 2013 auf 90 Milliarden Euro und damit um rund 35 Milliarden Euro reduzieren.