Berlin. Ein Haushalt in Deutschland spart dank mehr Wettbewerb in der Abfallwirtschaft rund 50 Euro jährlich bei den Verpackungskosten für Lebensmittel. Das ist das Ergebnis einer gestern in Berlin vorgestellten Untersuchung des Bundeskartellamts zur Recyclingbranche in Deutschland. Die Konkurrenz zwischen mittlerweile neun Anbietern bei der Rücknahme und Verwertung von Verpackungen (Duales System) habe zu erheblichen Kostensenkungen und einer Stärkung des Recyclings geführte, sagte Präsident Andreas Mundt.

Die Recyclingquote sei im vergangenen Jahr auf 73 Prozent gestiegen. 2003 waren es nur 63 Prozent gewesen. Die Entsorgungskosten seien in dem Zeitraum von 1,78 Milliarden auf 824 Millionen Euro pro Jahr gesunken. Da die Kosten dafür über die Produktpreise letztlich vom Verbraucher getragen werden, würden diese auch direkt profitieren. Das 1991 etablierte Duale System (DSD) war nach Beschwerden der EU-Kommission und der deutschen Wettbewerbshüter schrittweise geöffnet worden. Zu Monopolzeiten lagen laut Mundt die Kosten für das Recycling beispielsweise einer Milchtüte bei vier Pfennig, inzwischen seien dies nur noch ein Euro-Cent, was einer Halbierung entspricht. Der Marktanteil des DSD ist auf 44 Prozent gesunken. "Der Wettbewerb hat auch zu einem Innovationsschub bei der Sortiertechnik geführt", betonte Mundt.