Düsseldorf. Der seit Wochen wegen Luxusreisen in der Kritik stehende ThyssenKrupp -Vorstand Jürgen Claassen hat sich dem immer stärker werdenden Druck gebeugt. Der Manager habe den Aufsichtsrat gebeten, ihn bis auf Weiteres von seinen Aufgaben zu entbinden, teilte der Konzern mit. Der Aufsichtsrat werde darüber in seiner Sitzung am 10. Dezember entscheiden.

Der frühere Kommunikationschef des Mischkonzerns und langjährige Vertraute von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme soll Presseberichten zufolge Journalisten zu Luxusreisen eingeladen haben, deren geschätzter Wert zum Teil bei 15 000 Euro lag. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen ihn eingeleitet.

Der 54-Jährige begründete seine Entscheidung mit der Sorge um das Wohl des Unternehmens. "Durch diesen Schritt möchte ich angesichts der derzeitigen öffentlichen Berichterstattung Schaden vom Unternehmen fernhalten, dem ich mich seit über 28 Jahren tief verbunden fühle", ließ er mitteilen. Claassen war erst Anfang 2011 in den Vorstand aufgerückt und dabei für den Bereich Compliance verantwortlich, bei dem es um Prinzipien einer guten Unternehmensführung geht.