Hamburg. Trotz gedämpfter Konjunktur bleibt das Weihnachtsgeld in Norddeutschland fester Bestandteil von Tarifverträgen. "Mit Ausnahme der Krisenjahre 2007 und 2008 ist das Weihnachtsgeld in den vergangenen Jahren mindestens konstant geblieben oder gar leicht gestiegen", sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände (UV) Nord, Sebastian Schulze. Etwa die Hälfte der Beschäftigten bekomme die Sonderzahlung. Ähnlich äußert sich auch die IG Metall im Bezirk Küste.

Doch mit dem Rückgang der Unternehmen, die einer Tarifbindung unterliegen, nimmt auch die Zahl der Empfänger von Weihnachtsgeld ab. Der Hans-Böckler-Stiftung zufolge wurden 2011 nur noch 59 Prozent der deutschen Arbeitnehmer nach einem Tarifvertrag bezahlt. Damit sank ihr Anteil seit 1998 im Osten um 15 und in Westdeutschland um 14 Prozentpunkte.

Für Firmen ohne Tarifbindung ist die Zahlung von Weihnachtsgeld freiwillig. "In den letzten Jahren haben viele Unternehmen, zum Beispiel im Rahmen der Wirtschaftskrise, Einsparungen vorgenommen", sagte der Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hamburg, Felix Hoffmann. Häufig sei im Zuge dessen auch das Weihnachtsgeld gekürzt worden.