München. Die Stimmung unter deutschen Unternehmen hellt sich auf: Der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts ist im November nach einer halbjährigen Abwärtsbewegung überraschend gestiegen. Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur kletterte von 100,0 Punkten im Oktober auf 101,4 Zähler, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut mit. "Die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Geschäftslage hat leicht zugenommen", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. "Zudem blicken die Unternehmen deutlich weniger pessimistisch auf die weitere Geschäftsentwicklung."

Die etwa 7000 befragten Firmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage überraschend besser als im vergangenen Monat. Der entsprechende Wert habe sich von 107,2 Zählern im Oktober auf 108,1 Punkte im November erhöht, hieß es. Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden sechs Monate seien von 93,2 im Vormonat auf 95,2 Punkte gestiegen.

Das Ifo-Institut bleibt in seiner Einschätzung jedoch vorsichtig: Von einem einzelnen Monatswert könne noch keine Trendwende für den Index abgelesen werden, sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. Dass sich die Euro-Krise nicht weiter verschlimmert habe, habe wahrscheinlich die Stimmung in den Firmen verbessert. "Ich vermute, dass das ruhige Vor-sich-Hingären der Euro-Krise dazu beigetragen hat." Experten hatten aufgrund der Verunsicherung in der Wirtschaft durch die Euro-Krise und die schwächere Weltkonjunktur mit einer weiteren Abschwächung des Ifo-Indexes gerechnet.