Hamburg. Die Euro-Krise belastet die deutsche Wirtschaft immer stärker. Im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten nur noch um 0,2 Prozent gewachsen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im zweiten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung noch um 0,3 Prozent zugelegt, im ersten Quartal um 0,5 Prozent. Für die nächsten drei Monate erwarten viele Ökonomen ein Minus.

"Hamburg wird zunächst stärker betroffen sein als Deutschland insgesamt, weil sich die negative Entwicklung im Außenhandel hier besonders stark auswirkt", sagte Jörg Hinze, Volkswirt beim Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), dem Abendblatt. "Wir erwarten aber, dass es im Laufe des ersten Halbjahres 2013 mit der deutschen Konjunktur schon wieder leicht aufwärtsgeht, weil der Sparkurs in Europa dann eher gelockert wird - und davon würde Hamburg überproportional profitieren."

Wie eine Umfrage des Abendblatts unter wichtigen Hamburger Branchen ergab, bleiben die Firmen in der Hansestadt überwiegend gelassen. Vor allem dürfte die Beschäftigung weitgehend stabil bleiben.

Während die Euro-Zone im dritten Quartal in die Rezession rutschte, konnte neben Deutschland auch Frankreich positiv überraschen: Die Wirtschaft des Nachbarlandes wuchs um 0,2 Prozent.