Hamburg. Der angeschlagene Solarkonzern Conergy steckt trotz Sparbemühungen und einiger Absatzerfolge weiter in der Bredouille. Der Preisverfall von rund 40 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten sorgte im dritten Quartal für einen Umsatzeinbruch in gleicher Höhe auf 108 Millionen Euro, teilte der Hamburger Konzern gestern mit. Auf der Ertragsseite fiel mit 35,1 (Vorjahr: 104) Millionen Euro zudem erneut ein Verlust an. Hier schlugen Verzögerungen bei Großprojekten sowie Einmaleffekte von 18 Millionen Euro aus der Vertragskündigung mit dem US-Lieferanten MEMC zu Buche.

Firmenchef Philip Comberg sieht "Conergy weiterhin auf einem guten Weg". Schließlich seien trotz der Einmalbelastung die Verluste im Jahresvergleich verringert worden. Conergy habe eine starke Marktposition in Europa. Zwar schrumpfte der Absatz im dritten Quartal insgesamt; in Europa aber stiegen die Volumina um drei Prozent, in Deutschland sogar um 36 Prozent. Im wichtigen US-Markt stieg der Absatz sogar um 51 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Comberg unverändert weniger Umsatz als im Vorjahr und einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im "mittleren zweistelligen Millionenbereich". Im Vorjahr hatte der Konzern bei einem Umsatz von knapp 755 Millionen Euro einen Ebitda-Verlust von 84 Millionen Euro verbucht. Für den 18. Dezember hat das 1300 Mitarbeiter starke Unternehmen zu einer außerordentlichen Hauptversammlung geladen, um die finanzielle Lage zu erläutern. Seit 2005 wurden Verluste von rund 840 Millionen Euro eingefahren.