Gewerkschaft Ver.di handelt neuen Tarifvertrag bis 2015 aus

Hamburg. Die rund 1700 Beschäftigten der Hamburger Kinokette Cinemaxx können sich über eine kräftige Gehaltssteigerung zwischen den Jahren 2013 und 2015 freuen. Nach fast einjährigen Verhandlungen und diversen Warnstreiks einigte sich die Gewerkschaft Ver.di mit dem Arbeitgeber auf eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 9,74 Prozent über die gesamte Laufzeit des neuen Tarifvertrags.

Konkret bedeutet dies für Servicekräfte, dass sie bis zum Jahr 2015 abhängig von der Berufserfahrung bis zu 9,43 Euro pro Stunde verdienen werden. Bislang kamen sie maximal auf 8,55 Euro. Für Einlasskontrolleure, Kassierer und Thekenkräfte, die bisher 8,30 Euro verdienten, fällt die Steigerung sogar noch etwas kräftiger aus. Zudem konnte die Gewerkschaft eine Erhöhung des Weihnachtsgeldes und des Mindesturlaubs aushandeln.

Die besonders gut bezahlten Filmvorführer erhalten vom kommenden Jahr an ebenfalls mehr Geld, allerdings will die Kette diesen Beruf in Zukunft komplett abschaffen. Im Zuge der Digitalisierung der Projektionstechnik hält der Vorstand die Arbeit der Spezialisten für weitgehend überflüssig.

Die Gewerkschaft zeigte sich mit den Verhandlungen zufrieden. "Mit diesem Gesamtergebnis haben wir für die Beschäftigten eine ordentliche Lohnsteigerung ausgehandelt, die ihnen ein Entgelt sichert, das auch zum Leben reicht", sagte Ver.di-Verhandlungsführer Frank Schreckenberg.

Zusammen mit der amerikanischen Kette UCI gehört Cinemaxx nun zu jenen Unternehmen in der Branche, die ihre Beschäftigten am besten bezahlen. Der deutsche Marktführer Cinestar, zu dem unter anderem das Streit's in Hamburg zählt, wehrt sich hingegen nach wie vor gegen den Abschluss eines Tarifvertrags. Laut Ver.di werden dort den Servicekräften lediglich sieben bis 7,50 Euro pro Stunde gezahlt.