Berlin. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hat dem Elektroantrieb in der Automobilindustrie eine Absage erteilt. "Ich halte nichts vom reinen Elektroantrieb. Denn ich sehe nicht, dass in absehbarer Zeit Batterien mit ausreichender Haltbarkeit zur Verfügung stehen werden", sagte Piëch der "Bild am Sonntag". Dagegen erwartet er, dass der Verbrennungsmotor "noch lange Zeit der vorherrschende Antrieb bleiben" wird, da er immer noch Potenzial zur Effizienzsteigerung biete. Hinzukommen werde der Hybridmotor, die Verbindung von Diesel oder Benziner mit einem E-Motor. "Mein Idealbild: ein Hybrid, mit dem man in der Stadt elektrisch fährt, der aber 200 PS hat, um lange Strecken zügig und komfortabel bewältigen zu können", sagte Piëch.

Unterdessen startete bei VW am Sonnabend der Verkauf des neuen VW Golf. Parallel gab es in Wolfsburg auch die ersten Auslieferungen an Privatkunden. Bisher sind europaweit rund 40 000 Modelle des Golf 7 vorbestellt.

Im kommenden Jahr rechnet Piëch für die Branche mit Absatzproblemen in Europa: "Sorgen machen uns die Regionen südlich der Alpen und westlich vom Rhein. Fünf Prozent Plus oder Minus in Deutschland merkt man kaum, zwei Drittel weniger in Spanien schon."

Dennoch will der Porsche-Enkel seinen Job an der Spitze des VW-Aufsichtsrats noch lange ausüben. Er habe VW-Vorstandschef Martin Winterkorn gebeten, auch noch den nächsten Golf auf den Markt zu bringen, sagte der 75-Jährige der "Auto Bild". Piëch will dann "mindestens so lange" Chef des Kontrollgremiums bleiben. Eine neue Version des Kompaktwagens gibt es alle fünf bis sieben Jahre.