Bonn. Milliardenabschreibungen auf die schwächelnde US-Mobilfunktochter haben bei der Deutschen Telekom zum größten Minus seit zehn Jahren geführt. Wegen massiver Wertberichtigungen bei T-Mobile USA wies Deutschlands größter Telekommunikationskonzern im dritten Quartal 2012 einen Konzernverlust von 6,9 Milliarden Euro aus, teilte das Unternehmen gestern mit. Das entspräche dem Wert von gut 400 000 neuen VW Golf VII. Im Vorjahreszeitraum wurden noch 1,1 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen.

Der Hintergrund: Bei den Planungen für die Fusion von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS wurde die US-Tochter nicht so hoch bewertet, wie sie in den Büchern des Mutterkonzerns steht. Die Telekom musste deshalb 7,4 Milliarden Euro auf den Buchwert der Gesellschaft abschreiben. Konzernchef René Obermann verteidigte den geplanten Zusammenschluss dennoch: "Unser operatives Geschäft ist voll auf Kurs." Der Gesamtumsatz habe im dritten Quartal mit 14,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau gelegen. Ausdrücklich bestätigte der Vorstandschef die Ergebniserwartung für das Gesamtjahr - ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 18 Milliarden Euro. Obermann bekräftigte erneut das Ziel, 70 Cent Dividende je Aktie auszuschütten.