Berlin. Nach einem Gewinneinbruch hat Siemens-Chef Peter Löscher ein unerwartet hartes Sparprogramm samt Stellenabbau angekündigt. Bis 2014 will er die Kosten um mindestens sechs Milliarden Euro drücken, um Europas größten Elektrokonzern wieder profitabler zu machen. "Das erste Ziel ist nicht Stellenabbau. Aber es wird sich am Ende auf die Arbeitsplätze auswirken", sagte Löscher gestern in Berlin. Wie viele Stellen wegfallen, ließ er offen. "Wir werden zuerst mit den Betroffenen und den Arbeitnehmervertretern sprechen." An der Börse legte die Aktie mehr als drei Prozent zu.

In dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr brach der Gewinn nach Steuern um 27 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro ein - bei einem um sieben Prozent auf 78,3 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz. Weil Löscher für kommendes Jahr eine abflachende Weltkonjunktur und eher sinkende Umsätze erwartet, hat er nach der Einstellung Tausender Mitarbeiter und hohen Investitionen jetzt eine radikale Wende ausgerufen. "Angesichts des zweitbesten Ergebnisses der Unternehmensgeschichte ist die Höhe der Einsparungen überraschend", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Lothar Adler. Die meisten der 130 000 Siemens-Beschäftigten in Deutschland sind laut IG Metall durch eine unbefristete Betriebsvereinbarung vor Kündigungen weitgehend geschützt.