Hamburg. Das Geschäftsklima im norddeutschen Groß- und Außenhandel hat sich merklich abgekühlt. "Die Unsicherheit nimmt zu und erfasst immer mehr Bereiche", sagte gestern Hans Fabian Kruse, Präsident des Arbeitgeberverbands AGA. Trotz weitgehend stabiler Umsätze hätten die Betriebe ihre Erwartungen für das Frühjahr 2013 deutlich nach unten korrigiert. "Von einem konjunkturellen Absturz kann insgesamt keine Rede sein", erklärte der Verbandschef.

Der AGA-Indikator, der die gegenwärtige und zukünftige Ertragslage abbildet, sei im Vergleich zum vergangenen Quartal um sechs Punkte gefallen und habe mit 98 Punkten erstmals seit Anfang 2010 wieder einen Wert unter 100 erreicht. Besonders der Importhandel sei zunehmend skeptisch. Trotz der unsicheren Geschäftslage hätten die Unternehmen ihre Belegschaften in den ersten zehn Monaten jedoch noch um fast ein Prozent vergrößert. Allerdings bewerten nur noch 14 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Gewinnsituation als gut, 23 Prozent als schlecht. Damit setzt sich ein negativer Trend fort, der bereits im Vorquartal zu beobachten war. Im dritten Quartal 2011 hatten noch 30 Prozent ihre Gewinnsituation als positiv bewertet.

Der norddeutsche Groß- und Außenhandel beschäftigt in mehr als 19 000 Betrieben in den fünf norddeutschen Bundesländern fast 206 000 Arbeitnehmer.