Dublin. Trotz der Wirtschaftsflaute hat Europas größter Billigflieger Ryanair gute Geschäfte gemacht. Angetrieben von einem zehnprozentigen Gewinnanstieg im ersten Geschäftshalbjahr hob die irische Fluggesellschaft gestern ihre Prognose an. Die zuletzt wegen einiger Notlandungen in die Schlagzeilen geratene Airline rechnet nun mit einem Gewinn im Gesamtjahr von 490 bis 520 Millionen Euro anstatt wie bislang 400 bis 440 Millionen Euro. Ryanair setzt dabei auf eine weitere Erhöhung der Ticketpreise und eine sinkende Kerosinrechnung. Die Anleger honorierten dies: Die Aktien schossen in der Spitze um knapp zehn Prozent in die Höhe.

Vielen Fluggesellschaften machen die schwache Konjunktur in Europa und die hohen Kerosinkosten zu schaffen. Ryanair gelang es dank seiner Größe und seiner Konzentration auf niedrige Kosten und Preise, besser durch die Krise zu fliegen als so mancher Konkurrent. So profitierten die Iren auch vom Zusammenbruch einiger Rivalen wie Spanair oder der ungarischen Malev.

Zudem zog im Sog der Olympischen Spiele die Nachfrage in der lukrativen Sommersaison deutlich an und Ryanair verkaufte die Plätze daher etwas teurer. Zusätzlich entspannte sich der Treibstoffpreis etwas. All das führte dazu, dass Ryanair den Nettogewinn in den sechs Monaten bis Ende September um zehn Prozent auf 596 Millionen Euro steigerte. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Für die Wintersaison erwartet das Unternehmen einen weiteren Anstieg der Ticketpreise um vier Prozent.