Tokio/Hamburg. Nur ein Jahr nach dem Sturz vom Siegertreppchen der internationalen Automobilindustrie zeichnet sich für Toyota ein Comeback ab. Dank starker Zuwächse in den USA und Südostasien schlugen die Japaner von Januar bis September rund um den Globus 7,4 Millionen Fahrzeuge los und hielten General Motors und Volkswagen damit auf Abstand. Die Opel-Mutter aus den USA kam in dieser Zeit auf 6,95 Millionen Stück, der Wolfsburger VW-Konzern auf 6,85 Millionen. Von dieser Poleposition aus kann Toyota den nach einer Serie von Naturkatastrophen 2011 verlorenen Thron auch für das Gesamtjahr 2012 zurückerobern. Bereits von 2008 bis 2010 war der japanische Konzern beim Absatz Weltmarktprimus.

Im zweiten Geschäftsquartal von Juli bis September verdreifachte der Autobauer seinen Nettogewinn auf umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro (257,9 Milliarden Yen) und hob gestern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Für das Ende März auslaufende Geschäftjahr peilt Toyota nun einen Nettogewinn von 7,6 Milliarden Euro (780 Milliarden Yen) an - 2,6 Prozent mehr, als der Vorstand bisher in Aussicht gestellt hatte. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18 Prozent auf 5,4 Billionen Yen. Zwar musste der Konzern seine Absatzziele für das Gesamtjahr wegen des Boykotts japanischer Waren in China um 100 000 auf 9,66 Millionen herunterschrauben. Analysten sind jedoch überzeugt, dass Toyota den Sieg in dem prestigeträchtigen Wettkampf in diesem Jahr nicht mehr aus Hand geben wird.

"Der Konzern hat sich schneller berappelt als viele gedacht haben", zollt Frank Schwope von der NordLB Toyota Respekt. Bei dem Konzern laufe es dank der USA "fantastisch". Auch sein Kollege Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler ist überzeugt, dass Toyota in diesem Jahr das Rennen machen wird.