Frankfurt/Hamburg. Die Pläne der Lufthansa für einen weitgehenden Stellenabbau in der Verwaltung werden konkret. Geplant sei, etwa 1100 Jobs an Standorten im Ausland zu bündeln, sagte Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer der Mitarbeiterzeitung "Lufthanseat". Die Arbeitsplätze sollten in Dienstleistungszentren ("Global Business Services") untergebracht werden, die der Konzern schon in Krakau, Bangkok und Mexiko betreibe. Offen blieb, ob Jobs in externe Gesellschaften ausgelagert werden sollen.

"Leider ist aber absehbar, dass auch verdiente Mitarbeiter ihre heutige Tätigkeit bei Lufthansa verlieren werden", so Lauer. Ein Konzernsprecher betonte, dass Kündigungen nicht ausgeschlossen werden könnten. Dazu sollte es jedoch nur kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien. Genaueres werde man voraussichtlich im Januar publik machen, sagte er.

Von den insgesamt 1100 betroffenen Stellen seien 700 in Deutschland angesiedelt, sagt ein Lufthansa-Sprecher dem Abendblatt. Zu den Tätigkeiten, die derzeit geprüft werden, gehöre auch die Ticketabrechnung. Dies ist das Geschäft der Lufthansa Revenue Services (LRS) Norderstedt. Dort fürchten 400 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz (das Abendblatt berichtete). Auf einer Betriebsversammlung hatte LRS-Geschäftsführer Reinhard Schäfer für die kommenden zwei Jahre einschneidende Maßnahmen angekündigt.

Im Mai hatte der Lufthansa-Konzern bereits bekannt gegeben, in den nächsten Jahren allein in Deutschland 2500 Verwaltungsjobs einsparen zu wollen - weltweit werden 3500 der knapp 17 000 Stellen in dem Bereich wegfallen. Die Einsparungen beim Personal sind ein Grundpfeiler des aktuellen Sparplans "Score", mit dessen Hilfe die Airline ihr operatives Ergebnis bis 2014 um 1,5 Milliarden Euro steigern will. Deutschlands größte Fluglinie zählt rund um den Globus 120 000 Mitarbeiter.