Fluglinie Lufthansa will die Ticketabrechnung in Billiglohnländer verlagern

Norderstedt. 400 Mitarbeiter der Lufthansa Revenue Services (LRS) GmbH in Norderstedt fürchten um ihren Arbeitsplatz. Die für die Ticketabrechnung der Fluglinie zuständige Tochtergesellschaft, die alljährlich 55 Millionen Flugscheine erfasst und verarbeitet, soll in Billiglohnländer ausgelagert werden. "Ihr seid zu teuer", heißt es in der Frankfurter Konzernzentrale. Die Kranichlinie hat das milliardenschwere Sparprogramm Score aufgelegt, bei dem 3500 der weltweit 120 000 Mitarbeiter eingespart werden sollen.

Auf einer Betriebsversammlung in der Firmenkantine in Norderstedt kündigte LRS-Geschäftsführer Reinhard Schäfer für die kommenden zwei Jahre einschneidende Maßnahmen an. Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst verhindert werden. "Wir befinden uns immer noch im Ausarbeitungsprozess", sagte Lufthansa-Sprecher Christoph Meier in Frankfurt. "Eine Beschlussfassung erwarten wir bis Ende des Jahres."

"Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen", sagte LRS-Betriebsratsvorsitzender Klaus Kahlcke, der vor 20 Jahren bei LRS als Systementwickler begann. "Zählt man weitere von der Lufthansa direkt oder indirekt abhängige Firmen auf dem Gelände am Schützenwall in Norderstedt dazu, sind die Arbeitsplätze von 800 Menschen gefährdet."