San Francisco. Mit einem ermutigenden Ergebnis hat die neue Chefin des Internet-Urgesteins Yahoo, Marissa Mayer, ihr erstes Quartal an der Unternehmensspitze abgeschlossen. Obwohl noch nicht einmal volle drei Monate im Amt, macht die Managerin, die Mitte Juli vom Rivalen Google gekommen war, den Anlegern Mut: Bis Ende September verdiente Yahoo 3,2 Milliarden Dollar (knapp 2,5 Milliarden Euro) - allerdings befeuert durch 2,8 Milliarden Dollar an Einnahmen aus dem Verkauf von Anteilen am chinesischen Web-Unternehmen Alibaba.

Doch auch ohne den Sondereffekt sah das Ergebnis besser aus als im Vorjahreszeitraum. Damals hatte Yahoo 293 Millionen Dollar verdient. Um den Effekt aus dem Alibaba-Verkauf und Restrukturierungskosten bereinigt lag der Gewinn im abgelaufenen Quartal nach Konzernangaben bei 35 US-Cent je Aktie - und damit deutlich über der von FactSet ermittelten Durchschnittsschätzung der Analysten von 26 Cent.

Zudem legte der Nettoumsatz auf Jahressicht um zwei Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar zu. Das leichte Erlösplus ist ein positives Zeichen nach Jahren des Abstiegs. Insgesamt lag der Nettoumsatz 2012 in jedem Quartal über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Entsprechend positiv reagierte die Aktie: Im vorbörslichen Handel legte das Papier bis Mittag 3,7 Prozent zu und notierte bei 16,35 Dollar.

Seit Jahren kämpft Yahoo mit sinkenden Umsätzen und schwindender Bedeutung im Internet. Das größte Problem aus Sicht der Kalifornier heißt dabei Google: Der Suchmaschinenkonzern dominiert das Werbegeschäft im Internet und setzt Yahoo auch mit seinen vielen Zusatzdiensten wie E-Mails oder Nachrichten zu.