New York. Riesenaufregung an der Wall Street: Mehr als drei Stunden vor dem geplanten Termin hat Google seine Quartalszahlen versehentlich veröffentlicht - und damit einen Kursrutsch verursacht. Das Zahlenwerk enttäuschte die Anleger, innerhalb von Minuten stürzte die Aktie des Suchmaschinenkonzerns um neun Prozent ab und wurde vom Handel ausgesetzt.

Eigentlich war geplant gewesen, die Quartalsbilanz erst nach Handelsschluss an der Wall Street zu veröffentlichen. Das ist ein bekanntes Vorgehen: Analysten und Händler haben so bis zum nächsten Tag Zeit, die Zahlen in Ruhe zu bewerten. Das soll panische Kursreaktionen verhindern.

Das gelang dieses Mal nicht, weil die Google-Daten zu früh auf der Homepage der US-Börsenaufsicht SEC auftauchten. Konzernchef Larry Page entschuldigte sich anschließend in einer Telefonkonferenz mit Analysten für "das Durcheinander früher am Tag".

Zugleich beschuldigte Google die Druckerei R.R. Donnelley & Sons, den Quartalsbericht zu früh an die SEC geschickt zu haben. "Wie unsere Druckerei gesagt hat, haben sie den Senden-Knopf an der Veröffentlichung einfach ein bisschen zu früh gedrückt", sagte Page. Zuvor hatte sich der Dienstleister bereits entschuldigt und versichert, man sei "voll und ganz damit beschäftigt herauszubekommen, wie es zu dem Vorfall kam". Der Schaden für Anleger ist derweil immens: Der Absturz vernichtete unmittelbar ungefähr 20 Milliarden Dollar (15,3 Milliarden Euro) an Börsenwert. Der Beinaheausverkauf drehte den positiven Trend, der die Aktie in diesem Jahr bereits zu einem absoluten Hoch geführt hatte.