Hamburg. Die Lage der angeschlagenen Hamburger Schuhhandelskette Görtz hat sich offenbar etwas entspannt. Statt sechs Filialen macht das Unternehmen nur noch vier Geschäfte in der Hansestadt dicht, wie Firmensprecher Michael Jacobs dem Abendblatt bestätigte. "Die Umsätze bewegen sich zu Herbstbeginn auf einem guten Niveau, weshalb wir nicht zu überhasteten Filialschließungen gezwungen sind", sagte Jacobs.

Zwei der nun noch betroffenen Standorte hat Görtz ohnehin schon geschlossen. Dabei handelt es sich um die Läden im Elbe-Einkaufszentrum und in Wandsbek. Die beiden anderen Filialen machen zu, sobald die Mietverträge auslaufen. So wird im Dezember das Geschäft am Eppendorfer Baum schließen, im Herbst des kommenden Jahres folgt dann die Lady-Görtz-Filiale im Hamburger Hof in der Innenstadt. Allen betroffenen Mitarbeitern sollen Jobs in anderen Filialen angeboten werden. Nicht mehr auf der Streichungsliste stehen hingegen die Görtz-Filiale in Billstedt, sowie ein weiteres Geschäft, das der Unternehmenssprecher nicht nennen wollte.

Bundesweit hat Görtz mittlerweile zwölf Geschäfte vor allem in Ostdeutschland und in Nordrhein-Westfalen identifiziert, die wegen mangelnder Rentabilität oder wegen eines überholten Konzepts aufgegeben werden sollen. Ob insgesamt - wie ursprünglich geplant - 30 Görtz-Filialen bundesweit schließen werden, hängt laut Jacobs davon ab, ob eingeleitete Maßnahmen zur Steigerung der Rentabilität in den kommenden Monaten greifen. "Ist dies der Fall, dann kann die Zahl auch insgesamt niedriger ausfallen."

Die Schuhhandelskette ist im vergangenen Jahr durch eine zu starke Expansion, aber auch durch die verschärfte Konkurrenz von Onlineanbietern in die roten Zahlen gerutscht. Im kommenden Jahr will das Traditionsunternehmen in die schwarzen Zahlen zurückkehren. In der Hauptverwaltung an der Spitalerstraße hat Görtz bereits gut 60 Arbeitsplätze gestrichen. 33 Mitarbeiter haben ihre Kündigungen erhalten, die übrigen Stellen werden nicht wieder besetzt.