Herzogenaurach. Der langjährige Puma-Chef Jochen Zeitz scheidet aus dem Verwaltungsrat des Sportartikelherstellers aus. Zeitz lege sein Amt als Mitglied und Vorsitzender des Verwaltungsrats zum 30. November nieder, teilte Puma gestern mit. Der ehemalige Firmenchef wacht damit bald nicht mehr über die Geschicke seines 2011 angetretenen Nachfolgers Franz Koch. Zeitz hatte den von ihm selbst ausgewählten Vorstandschef vor Kurzem öffentlich unter Druck gesetzt, den derzeit schrumpfenden Gewinn bei Puma anzukurbeln. Zugleich stand Zeitz nach Einschätzung von Firmenkennern aber dem Plan Kochs im Wege, den Konzern aus Herzogenaurach umzubauen.

Einen Nachfolger für Zeitz soll der Verwaltungsrat am 23. Oktober wählen. Den Vorsitz soll künftig ein Vertreter des Hauptaktionärs, des französischen Luxusgüterkonzerns PPR, übernehmen. Gute Chancen werden PPR-Vizechef Jean-François Palus eingeräumt.

Zeitz hatte den Sportartikelhersteller 18 Jahre lang als Vorstandschef geführt. Unter ihm wandelte sich die Marke mit der Raubkatze vom Sanierungsfall zum wachstumsstarken und profitablen Konzern. Doch seit einigen Jahren fällt Puma im Wettbewerb mit den Erzrivalen Nike oder Adidas zurück. Der Jahresgewinn wird in diesem Jahr wohl unter dem Niveau von 2011 liegen, als es 230 Millionen Euro waren.