In den nächsten drei Jahren könnten bei dem Konzern mehr Stellen wegfallen als bislang geplant. Einen konkreten Beschluss gebe es noch nicht.

Düsseldorf. Beim Versicherungskonzern Ergo könnten in den nächsten drei Jahren mehr Stellen wegfallen als ursprünglich geplant. Im Unternehmen stünden 600 Stellen auf dem Prüfstand, teilte Ergo gestern mit. Es gebe allerdings noch keinen konkreten Beschluss. Im Juli hatte Ergo bereits angekündigt, dass im Zuge der Umstrukturierung bis zu 1350 Arbeitsplätze im Vertrieb wegfallen sollen. Mit dem Umbau will der Konzern, der zuletzt mit einem peinlichen Sexskandal für Schlagzeilen sorgte, die Kosten jährlich um 164 Millionen Euro senken.

Im Zuge der jährlichen Überprüfung der Stellenzahl sei nun ein Abbau von 200 Innendienststellen im nächsten Jahr angepeilt, teilte Vorstandsmitglied Ulf Mainzer mit. 2014 und 2015 könnte ein Abbau von je 200 weiteren Stellen folgen. Beschlossen sei aber noch nichts. In den kommenden Wochen wollten die Konzernführung und der Betriebsrat darüber verhandeln, ob und wie viele Mitarbeiter über Abfindungs- und Vorruhestandsregeln aus dem Unternehmen ausscheiden könnten, berichtet die "Rheinische Post".

Die Zahl von 1350 Stellen habe damit nichts zu tun, hieß es. Diese Streichungen hingen direkt mit der Umstrukturierung des Vertriebs zusammen. Die derzeit fünf Vertriebsorganisationen sollen zu zwei Einheiten zusammengeführt werden, hatte die Tochter des Rückversicherers Munich Re im Juli mitgeteilt. Damit fällt bis Anfang 2014 etwa jede vierte Stelle im 5000 Arbeitsplätze umfassenden Vertrieb der Ergo weg.