Wiesbaden. Der Jobaufbau in der deutschen Industrie setzt sich trotz der jüngsten Konjunkturabschwächung fort. Ende August beschäftigten die Betriebe des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Mitarbeitern insgesamt 5,3 Millionen Menschen. Mit einem Plus von 2,2 Prozent zum Vorjahresmonat kletterte die Industriebeschäftigung in Deutschland auf den höchsten Stand seit dem Crash der US-Bank Lehman Brothers im September 2008, sagte gestern ein Sprecher des Statistischen Bundesamts. Im Vergleich zum Vormonat gab es ein Plus von 0,5 Prozent oder 28 500. Das war bereits der achte Zuwachs in Folge.

Besonders stark stieg die Beschäftigung im Maschinenbau mit 4,0 Prozent im Vergleich zu August 2011. Mit 914 000 Stellen ist die Sparte der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. In der Metall- und Fahrzeugindustrie fiel der Zuwachs mit 3,3 und 3,2 Prozent ebenfalls deutlich aus. Vergleichsweise gering legte die Mitarbeiterzahl bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen mit 0,8 Prozent und in der Chemieindustrie mit 0,4 Prozent zu.

Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden nahm um insgesamt 1,1 Prozent auf 655 Millionen zu. Die Entgelte kletterten um 5,2 Prozent auf rund 18,7 Milliarden Euro.

Allerdings verliert der Jobaufbau seit Dezember 2011 stetig an Dynamik: Damals war die Zahl der Beschäftigten im Jahresvergleich noch um 3,6 Prozent gestiegen, im Juli hatte das Plus noch 2,5 Prozent betragen. Die Aufträge der Industrie waren zuletzt um 1,3 Prozent geschrumpft. Auch die Aussichten sind nicht rosig, weil viele Euro-Länder in der Rezession stecken und wichtige Schwellenländer wie China langsamer wachsen. Unternehmen trennen sich bei drohender Flaute in der Regel zuerst von Zeitarbeitern, die aber in dieser Statistik nicht erfasst ist.