Frankfurt. Die Douglas-Gründerfamilie Kreke ist auf der Zielgeraden für die gemeinsam mit dem Finanzinvestor Advent anvisierte Übernahme des Hagener Handelskonzerns. Das verlautet aus Finanzkreisen. Die Verhandlungen mit Oetker und dem Drogeriekettenbetreiber Müller über einen Verkauf ihrer Douglas-Anteile von zusammen knapp 37 Prozent seien kurz vor dem Abschluss. "Wir sind sehr weit", sagte ein mit den Verhandlungen Vertrauter am Sonntag. Allerdings sei noch keine endgültige Einigung erzielt worden. Bei Douglas war niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Ein Sprecher der Familie Kreke wie auch Advent lehnten eine Stellungnahme ab. Zu Douglas gehört auch die Buchhandlung Thalia, für die die Familie Könnecke vor mehr als 90 Jahren in Hamburg den Grundstein gelegt hatte.

Sollte sich die Familie Kreke, die bislang mehr als zwölf Prozent an dem Konzern mit seinen Douglas-Parfümerien, Christ-Schmuckhandlungen und den Thalia-Buchläden besitzt, zusammen mit Advent die Anteile der beiden Großaktionäre sichern, müssten sie den restlichen Anteilseignern eine Übernahmeofferte unterbreiten. Nach einem Bericht des "Spiegels" soll der Douglas-Aufsichtsrat heute über die Transaktion beraten. Die Familie Kreke, bei der die unternehmerische Führung von Douglas liegt, wolle am Ende rund 20 Prozent der Anteile halten, den Rest soll Advent übernehmen.

Bereits seit Jahresbeginn sorgen Übernahmespekulationen bei der Douglas-Aktie für Bewegung. Auslöser waren die Überlegungen von Douglas-Chef Henning Kreke, das Unternehmen mit seinen 24 000 Mitarbeitern mithilfe von Finanzinvestoren von der Börse zu nehmen. Er will die mit der Konkurrenz aus dem Internet kämpfende Buchhandelskette Thalia sanieren und im Konzern behalten. Kreke setzt auf kleinere Buchhandlungen und will die Filialen besser mit dem Online-Handel verzahnen.