Hamburg. Zuletzt geriet die Thalia-Buchgruppe eher mit Schließungsplänen in die Schlagzeilen, jetzt gibt es wieder Absichten in Richtung Expansion: Mit einem gänzlich neuen Buchhandelsformat, den sogenannten Pocket Shops, will die Douglas-Tochter ihre Umsätze erhöhen. Das 2011 geschlossene Joint Venture mit der schwedischen Pocket Shop AB wird an stark frequentierten Reiseverkehrsknotenpunkten wie Flughäfen zu finden sein, teilte Thalia gestern dem Abendblatt mit. Dabei liegt der Fokus auf der Kombination von Produkten im Reiseumfeld und dem Verkauf von Taschenbüchern in ansprechenden Läden. Die ersten beiden Thalia Pocket Shops eröffnen im Oktober am Frankfurter Flughafen im Terminal 1, am neuen Flugsteig A-Plus. Ein weiterer Pocket Shop soll im neuen Berliner Flughafen im Herbst 2013 eröffnen.

Zu etwaigen Veränderungen seiner Strategie in Hamburg äußerte sich Thalia gestern nicht, konkretisierte aber Pläne, über die das Abendblatt bereits berichtete: "Wir werden noch vor Weihnachten in 140 Buchhandlungen Spielwarenabteilungen einrichten", sagte Thalia-Geschäftsführer Michael Busch gestern auf der Frankfurter Buchmesse. Das Angebot, zuerst von Spielen und Puzzles, solle mit eigenen Mitarbeitern aufgebaut und mit dem bestehenden Sortiment verzahnt werden. Außerdem wolle Thalia Papier- und Schreibwaren sowie Trendprodukte für Geschenke anbieten. Das Buch bleibe aber Kernkompetenz, wobei Thalia sein Angebot für das digitale Lesen ausbauen werde.

Im Hagener Handelskonzern Douglas, der auch die gleichnamige Parfümeriekette und Juweliergeschäfte (Christ) umfasst, ist Thalia das Sorgenkind. Im März beschloss das Unternehmen die Schließung von 15 Filialen. An dieser Zahl habe sich nichts geändert, sagte Geschäftsführer Busch, nannte aber keine neuerdings betroffenen Geschäfte.