Wolfsburg. Europas größter Autokonzern Volkswagen stoppt wegen der Absatzkrise in Europa zeitweise die Produktion des Passat. Gleichzeitig verlängert VW die Laufzeit des alten Golf-Modells um mindestens zwei Monate. Mit diesen deutlich billigeren Fahrzeugen will der Hersteller Preiskämpfe abwehren, sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh dem "Handelsblatt".

"Die Probleme in Europa treffen uns besonders beim Passat, der gerade bei Geschäftskunden gefragt ist. Viele Flottenkunden schieben ihre Bestellungen auf", sagte Osterloh. "Wir reagieren darauf, indem wir Schichten herausnehmen." Der Passat wird im Werk Emden produziert, wo am Donnerstag und Freitag die Arbeit ruhte.

Osterloh, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef bei VW ist, kalkuliert wegen der Staatsschuldenkrise und der hohen Arbeitslosigkeit in Europa im laufenden Jahr mit geringeren Pkw-Verkaufszahlen als bisher geplant. "Wir reden allerdings von maximal 140 000 Autos", sagte der Betriebsratschef. 2011 setzte VW als größter europäischer Autobauer weltweit knapp 8,4 Millionen Autos ab. Technisch möglich sei in diesem Jahr einschließlich der Lkw-Töchter MAN und Scania die Montage von bis zu 9,7 Millionen Fahrzeugen bei VW.