Berlin. Die Mitarbeiter der Deutschen Schiffsbank, eine Tochter der Commerzbank, dürfen auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hoffen. Im Umfeld der Bank geht man davon aus, dass es durch die Aufgabe des Geschäftsfeldes der Bank keine Kündigungen geben wird. Die rund 150 Banker würden weiterhin gebraucht, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der "Welt". Sie sollten entweder für die Abwicklung der Schiffsportfolien oder aber in anderen Teilen des Konzerns eingesetzt werden. Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.

Das Aus für die Schiffsbank hatte die Mitarbeiter im Sommer ebenso überrumpelt wie die Kunden. Kurz zuvor hatte die Commerzbank-Führung noch bekräftigt, die Tochter zusammen mit der gewerblichen Immobilienfinanzierung zu einem neuen Kerngeschäftsfeld auszubauen. Dann folgte die Kehrtwende. Beide Geschäftszweige werden abgewickelt. Grund: Die langfristigen, großvolumigen Kredite binden viel Eigenkapital, das die Bank nun lieber für rentablere und strategisch wichtigere Sparten einsetzen will, vor allem für das Mittelstandsgeschäft.

Die vielen langfristigen Darlehen führen allerdings auch dazu, dass die Schiffsbank nicht von heute auf morgen verschwindet. Es wird viele Jahre dauern, ehe das bestehende Kreditportfolio der Sparte abgearbeitet ist. Dafür werde ein Großteil der Mitarbeiter weiterhin gebraucht. Und auch diejenigen, die mangels Neugeschäft mit Schiffen nicht mehr an ihrem bisherigen Schreibtisch gebraucht werden, müssten sich keine großen Sorgen machen.