Madrid. Die Hängepartie um weitere Finanzhilfen für Spanien entwickelt sich zur Hypothek bei der Geldaufnahme: Erstmals seit die Europäische Zentralbank (EZB) unbegrenzte Anleihekäufe in Aussicht gestellt hat, war Madrid gestern wieder mit steigenden Zinsen bei kurz laufenden Geldmarktpapieren konfrontiert, wie aus Zahlen der nationalen Schuldenagentur in Madrid hervorgeht.

Nicht nur die Renditen bei einer Auktion drei- und sechsmonatiger spanischer Geldmarktpapiere legten auf Monatssicht zu. Auch war die Nachfrage schwächer als bei einer ähnlichen Versteigerung vor rund einem Monat. Insgesamt nahm der Staat knapp vier Milliarden Euro ein. Die spanische Regierung hält sich seit Wochen bedeckt in der Frage, ob sie vollständig unter die Rettungsschirme EFSF/ESM schlüpfen will. Für dreimonatige Schulden musste der spanische Staat im Durchschnitt 1,2 Prozent an Zinsen bieten. Das ist deutlich mehr als Ende August. Damals lagen die Zinsen bei 0,95 Prozent. Bei einem sechsmonatigen Schuldtitel stiegen die Zinsen um etwa 0,19 Punkte auf 2,21 Prozent. Die Nachfrage nach den Papieren blieb zwar hoch, allerdings war sie schwächer als vor Monatsfrist.

Einen Erfolg am Anleihemarkt konnte indes das zweite große Euro-Sorgenkind Italien feiern: Bei einer Versteigerung einer Nullzinsanleihe mit Fälligkeit im Jahr 2014 lag die zu zahlende Rendite bei 2,53 Prozent. Das ist gut ein halber Prozentpunkt weniger als bei einer vergleichbaren Auktion Ende August. Obwohl die Nachfrage rückläufig war, wurde das geplante Emissionsziel von vier Milliarden Euro fast erreicht.