Düsseldorf. Der international bekannte Hemdenhersteller Eterna hat mit seiner ersten Anleihe Millionen Euro am Kapitalmarkt eingesammelt und will nun seine Expansion kräftig vorantreiben. Eterna wolle neue Filialen eröffnen, das margenstarke Online-Geschäft ausbauen und auch im Ausland wachsen, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Peter Rentsch. Langfristig sei auch ein Börsengang "eine Option". Miteigner von Eterna ist der Finanzinvestor Alpha Group, der bereits den Modekonzern Tom Tailor an den Aktienmarkt gebracht hat. Bisher macht Eterna 3,5 Prozent seines Umsatzes - er lag 2011 bei knapp 97 Millionen Euro - im Online-Geschäft.

Dem Hemdenhersteller gelang gestern früh eine erfolgreichen Premiere am Kapitalmarkt: Bereits nach zwei Stunden wurde die Zeichnungsfrist für die Anleihe vorzeitig beendet. Eterna sammelte 35 Millionen Euro ein, bei einem Zinskupon von jährlich acht Prozent soll die Anleihe fünf Jahre lang laufen. Rund 24,5 Millionen Euro aus der Anleihe sollen in die Rückführung und Refinanzierung von Bankdarlehen gesteckt werden. Die übrigen zehn Millionen Euro sollen in die Expansion investiert werden, kündigte Rentsch an. So will der Manager das Ladennetz des Hemden- und Blusenherstellers ausbauen. 43 eigene Geschäfte betreibt Eterna bereits, binnen fünf Jahren soll diese Zahl verdoppelt werden. Rund zehn Neueröffnungen pro Jahr seien möglich, betonte Rentsch - denkbar sei dabei auch, das Ladennetz in Österreich und der Schweiz auszubauen.

Auch Wettbewerber wie Seidensticker setzen auf eigene Filialen, um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. Seidensticker hat ebenfalls schon eine Anleihe begeben. Die Firmen wollen sich damit unabhängiger von den Banken machen - auch weil diese in Zukunft wegen neuer Regularien bei Krediten möglicherweise vorsichtiger vorgehen werden. Rentsch will zudem den Export ankurbeln und hat hier vor allem den russischen Markt und andere Teile Asiens im Visier.