Hamburg. Erstmals hat eine Studie die Gehälter in der Hamburger Informationstechnologie (IT) untersucht. Am meisten verdient demnach ein IT-Projektleiter im Bereich Koordination mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 71 200 Euro pro Jahr, ergab eine Umfrage des Norddeutschen Unternehmensverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (AGA) unter 37 Firmen mit insgesamt 1500 Mitarbeitern. Selbst junge leitende Fachkräfte (unter 30 Jahren) in dem Bereich kommen auf ein mittleres Bruttogehalt von 64 900 Euro. Darin sind ein 13. und 14. Monatsgehalt enthalten.

Allerdings klaffen die Löhne in der stark wachsenden Branche weit auseinander. Während Beratern und Business-Analysten zwischen 31 und 45 Jahren im Schnitt 68 200 Euro per anno überwiesen werden, müssen Programmierer (51 000 Euro) und Administratoren (43 000 Euro) mit deutlich weniger Geld auskommen. Am schlechtesten schneiden Webdesigner und -gestalter ab, die selbst mit Berufserfahrung nur auf 33 000 Euro kommen (siehe Tabelle). Zum Vergleich: Das Bundesfinanzministerium geht für 2012 von einem durchschnittlichen Brutto-Jahresarbeitslohn je Arbeitnehmer in Deutschland von knapp 29 000 Euro aus. Zwar biete Hamburg gerade für junge Talente sehr viel Lebensqualität, sagt Uwe Jens Neumann, Geschäftsführer des IT-Netzwerks Hamburg@work. "Allerdings spielt das Gehalt bei der Entscheidung für oder gegen den Arbeitgeber immer noch mit die größte Rolle."

Bereits heute leide die Wettbewerbsfähigkeit der Branche massiv unter dem Fachkräftemangel und hoher Fluktuation, hieß es weiter. Hamburger Unternehmen brauchen rund 16 Wochen, um freie Stellen zu besetzen. Das sind sieben Wochen mehr als im Durchschnitt. 52 Prozent der Firmen locken daher schon mit Zusatzleistungen wie betrieblicher Altersvorsorge, bezahlten Überstunden und Prämien. Aktiv im Ausland suchen bisher nur 24 Prozent der Befragten Fachkräfte.