Berlin. Die Deutsche Bahn hat erstmals Züge in Polen bestellt und damit den Konkurrenzkampf unter ihren Lieferanten angeheizt. Gestern unterschrieb der Staatskonzern zwei Rahmenverträge mit dem polnischen Hersteller Pesa über die mögliche Lieferung von maximal 470 Dieseltriebzügen für den Regionalverkehr. Die Züge im Wert von bis zu 1,2 Milliarden Euro können bis Ende 2018 abgerufen werden.

Die Verträge seien der erste große Abschluss mit Pesa für Zuglieferungen, sagte Bahn-Vorstand Volker Kefer. "Es ist für uns ein wichtiges strategisches Ziel, mit Blick auf den deutschen Markt den Wettbewerb in der Branche auszuweiten und zu stärken", sagte er. Damit erhöht die Bahn den Druck auf ihre angestammten Zuglieferanten wie Bombardier oder Siemens. Zuletzt hatte es immer wieder Verzögerungen und Qualitätsprobleme bei Lieferungen gegeben. Die Pesa-Dieselzüge vom Typ Link gibt es in ein-, zwei- sowie dreiteiligen Versionen. Die kleinste Variante hat 50 Sitzplätze. Die Link-Züge erreichen, je nach Version, eine Höchstgeschwindigkeit von 120 oder 140 Kilometern pro Stunde.