Hamburg. Die Schifffahrtskrise sorgt bei Anlegern für weitere Verluste. Das Hamburger Emissionshaus HCI musste jetzt für vier Öltanker Insolvenz anmelden, die von ihren Schiffsfonds finanziert worden waren. Auslöser für die Insolvenz ist die Pleite der japanischen Großreederei Sanko Steamship, die die Tanker gemietet hatte. Zunächst kürzte die Reederei wegen finanzieller Probleme die Zahlungen, stellte sie schließlich ein und gab die Schiffe am Ende zurück, sagte der HCI-Capital-Sprecher Olaf Streuer. Den insgesamt rund 2600 Anlegern drohten nun Ausfälle, da aus dem Verkaufswert keine Rückflüsse zu erwarten seien.

Betroffen sind die Schiffe "Hellespont Trader", "Hellespont Trooper" und "Hellespont Trinity", die über den Fonds HCI Shipping Select 16 mit 56 Millionen Euro finanziert wurden. Zudem ist die "Hellespont Triumph" pleite, die zu dem Fonds Shipping Select 17 gehört - und dort 22,5 Millionen der insgesamt 50 Millionen Euro Fondseinlage ausmacht.

HCI Capital zählt mit mehr als 300 Schiffen im Bestand zu den größten deutschen Schiffsfondsanbietern. Insgesamt gingen bei HCI bisher 22 Einzelschiffe in die Insolvenz, sagte Streuer. Angesichts von Überkapazitäten im Schiffsmarkt sei eine nachhaltige Verbesserung der Lage nicht vor 2013 zu erwarten. Langfristig geht HCI Capital davon aus, dass sich angesichts der wachsenden Weltwirtschaft auch der Schiffsmarkt wieder erhole.