Mountain View. Nach Facebook hat sich nun auch Google einen Fotospezialisten gekauft. Der Internetkonzern schnappte sich die 1995 in Hamburg gegründete Nik Software. Das Unternehmen, dessen Zentrale mittlerweile im kalifornischen San Diego steht, steckt unter anderem hinter der populären iPhone-App Snapseed, mit der sich Fotos aufnehmen und bearbeiten lassen. Google-Manager Vic Gundotra und Nik Software gaben die Übernahme gestern bekannt, ohne allerdings Details zu nennen. Erst Anfang des Monats hatte Facebook den Kauf des Bilderdienstes Instagram abgeschlossen und dafür in bar und eigenen Aktien am Ende rund 740 Millionen Dollar gezahlt.

Das US-Technologie-Blog "All Things D" spekulierte, mittels Nik Software wolle Google die Fotofunktionen seines sozialen Netzwerks Google+ verbessern. Nach Angaben von Manager Gundotra hat das Netzwerk in dieser Woche die Marke von 400 Millionen Mitgliedern geknackt, aktiv seien davon indes 100 Millionen Nutzer im Monat. Facebook hatte zuletzt 955 Millionen aktive Nutzer gezählt.

Gestern wurde bekannt, dass der Deutsche Presserat zunehmend Beschwerden wegen der Veröffentlichung von Privatfotos aus Netzwerken wie Facebook erhält. Das sagte die Sprecherin des Selbstkontrollgremiums der Presse, Ursula Ernst, gestern in Berlin. Die Gesamtzahl der Beschwerden beim Presserat steigt tendenziell seit Jahren. 2011 waren es 1323, und 2012 sind es bislang 1118. Drei aktuelle Eingaben von Lesern betreffen die Berichterstattung über die Ehefrau des früheren Bundespräsidenten, Bettina Wulff.