Berlin. Die Europäer müssen sich aus Sicht der Deutschen Bank wegen der gewaltigen Kosten für die Rettung des Euro auf Inflation einstellen. "Das ist ein Preis, den wir für Europa werden zahlen müssen", sagte Anshu Jain, einer der beiden neuen Vorstandschefs, der "Welt am Sonntag". Langfristig werde sich dies aber lohnen. Zuletzt hatte die Inflationsrate in der Euro-Zone bei 2,6 Prozent gelegen.

"Es ist essenziell, dass der Euro gerettet wird", sagte auch Jains Kollege Jürgen Fitschen in dem Doppel-Interview. Er stellte sich ausdrücklich hinter die Politik der Europäischen Zentralbank, die den Euro-Krisenländern mit dem unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen unter die Arme greifen will.

Zugleich bekräftigte das Führungsduo, dass die Bank bei den Bonuszahlungen an ihre Manager auf die Bremse treten will. "Wir sagen unseren Investoren, dass sie in naher Zukunft keine hohe Dividende bekommen, unsere Eigenkapitalrendite wird fallen, das Marktumfeld für unser Geschäft wird herausfordernder, und die Auflagen werden immer härter", sagte Anshu Jain. "Wer in diesem Umfeld hohe Boni zahlen will, der schießt über die Startbahn hinaus." Auch Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Werner Wenning schaltete sich in die Diskussion ein. "Kein Manager, auch kein Investmentbanker, muss zweistellige Millionenbeträge verdienen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Fixe Obergrenzen für variable Gehaltsbestandteile sollten selbstverständlich sein.