Blickt man nur auf den Kursverlauf der zurückliegenden Woche, könnte man auf die Idee kommen, es seien zur Abwechslung einmal nervenschonende Tage für die Börsianer gewesen: Ohne drastische Rückschläge hat der Deutsche Aktienindex (DAX) um knapp 200 Punkte zugelegt und ein neues Jahreshoch markiert.

Doch es hätte auch ganz anders ausgehen können. Am Mittwoch Vormittag, als die Verfassungsrichter in Karlsruhe ihr Urteil über die Rechtmäßigkeit des Euro-Rettungsschirms ESM verkündeten, dürften die weitaus meisten Aktienhändler den Atem angehalten haben. Wäre der deutsche Beitrag zu dem Not-Fonds für verfassungswidrig erklärt worden, hätte dies zweifellos schwere Verwerfungen am Markt ausgelöst. Für zusätzlichen Schub sorgte schließlich Ben Bernanke, Präsident der US-Notenbank Fed. Er gab grünes Licht für eine weitere Runde von Wertpapierkäufen durch die Fed, die damit die amerikanische Konjunktur ankurbeln will.

Dennoch bewegt sich der Aktienmarkt nach Auffassung etlicher Beobachter auf immer dünnerem Eis. Denn die Aussichten für die Weltwirtschaft werden düsterer, und damit nehmen die Zweifel an den Gewinnschätzungen der Unternehmen zu.

Zu den Hamburger Titeln, die in der zurückliegenden Woche überproportional zulegten, gehören die Aktien des Hafenkonzerns HHLA mit einem Plus von gut neun Prozent und die Papiere der Kupferhütte Aurubis, die sich um sieben Prozent verteuerten. Dem Aktienkurs der Airbus-Mutter EADS bekamen dagegen die Pläne für eine Fusion mit der britischen Rüstungsfirma BAE Systems nicht gut - er sank um 15 Prozent.