Rund 800 Mitarbeiter der Beiersdorf-Tochter vom Umzug betroffen

Hamburg. Der Hamburger Klebemittel-Hersteller Tesa will im Jahr 2015 in seine neue Unternehmenszentrale in Norderstedt umziehen. Der Aufsichtsrat des Mutterkonzerns Beiersdorf habe das Gebäudekonzept und die Investition in Höhe von 160 Millionen Euro gebilligt. "Das ist ein Vertrauensbeweis des Anteilseigners in die erfolgreiche Strategie und ein deutliches Bekenntnis zu Tesa, das dem Unternehmen eine langfristige Perspektive gibt", sagte Vorstandschef Thomas Schlegel. Mit dem Neubau an der Niendorfer Straße werden das zentrale Forschungs- und Technologiezentrum mit der Marketingabteilung von Tesa räumlich zusammengelegt. "Die eng verzahnte Zusammenarbeit dieser Bereiche ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor unseres Geschäfts", so Schlegel. Bislang sind die Unternehmenseinheiten mit rund 800 Mitarbeitern in drei Gebäuden auf dem Beiersdorf-Gelände verteilt.

Der Grundsatzbeschluss für den Umzug war im Februar gefallen. Damals bemühte sich auch die Stadt Hamburg intensiv darum, ein passendes Gelände für die Beiersdorf-Tochter zu finden. Völlig überraschend, auch für Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, entschieden sich die Anteilseigner des Unternehmens, die Hamburger Tchibo-Familie Herz, jedoch für Norderstedt. Begründet wurde die Grundstückswahl damals damit, dass es nicht weit entfernt vom Flughafen liege. Tatsächlich dürfte aber auch eine Rolle gespielt haben, dass die Participia Holding, in der Michael Herz der Beiersdorf-, Tesa- und Tchibo-Miteigner ist, in direkter Nachbarschaft liegt. Über Participia steuert Herz seine anderen Firmen wie Blume 2000 oder auch Books on Demand.

Der Klebestreifen Tesafilm macht übrigens lediglich noch fünf Prozent des gesamten Geschäfts des Unternehmens aus. Insgesamt nur noch rund 20 Prozent seiner Umsätze erwirtschaftet der Klebespezialist mit Privatkunden. Der Rest des Umsatzes in Höhe von 947 Millionen Euro entfällt auf Industriekunden. Unter anderem finden sich Klebstoffe des Unternehmens in Handys oder Autos. Als neues Geschäftsfeld produziert Tesa in Hamburg neue transdermale Pflaster, die Wirkstoffe von Medikamenten enthalten. Patienten müssen damit keine Pillen mehr schlucken, sondern können sich das Pflaster auf die Haut kleben.