Berlin. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat mit scharfen Worten vor den Folgen weiterer EZB-Anleihekäufe im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise gewarnt. "Eine solche Politik ist für mich zu nah an einer Staatsfinanzierung durch die Notenpresse", sagte Weidmann dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und fügte hinzu: "Der Geldsegen der Zentralbanken würde anhaltende Begehrlichkeiten wecken." Damit würden die grundlegenden Probleme nicht gelöst. "Wir sollten die Gefahr nicht unterschätzen, dass Notenbankfinanzierung süchtig machen kann wie eine Droge."

Im Mai 2010 hatte die Europäische Zentralbank (EZB) gegen deutschen Widerstand ein Kaufprogramm für Staatsanleihen aufgelegt. Das Programm ruht seit Mitte März.