Umsatz steigt um 2,3 Prozent. Spielekonsolen als Ladenhüter

Berlin/Hamburg. Gut eine Woche vor Beginn der Elektronik- und Hausgerätemesse IFA (31. August bis 5. September) in Berlin gibt sich die Branche optimistisch. So soll der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik nach zwei Jahren schrumpfender Umsätze 2012 wieder wachsen, erwartet der Verband Bitkom. Insgesamt werden die Erlöse laut einer gestern vorgelegten Prognose um 2,3 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro zulegen.

Wichtigstes Segment und Wachstumstreiber seien dabei die Flachbildfernseher. "Wir erwarten, dass erstmals seit Erfindung des Fernsehens mehr als zehn Millionen Geräte im Jahr in Deutschland verkauft werden", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Ralph Haupter. Damit erhalte rund jeder vierte Haushalt ein neues TV-Gerät.

Konkret soll der Absatz von Flachbildfernsehern laut Bitkom in diesem Jahr um 7,7 Prozent zulegen und damit auf 10,2 Millionen Stück steigen. Weil die Geräte zugleich im Schnitt günstiger werden, soll der Umsatz um 6,1 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zulegen.

Weiterhin stark profitieren von der Entwicklung dürfte auch das Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern. So werde der Umsatz mit den Oberklasse-Handys 2012 zwar erneut langsamer wachsen als zuvor - aber noch immer um 46 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro steigen. Bei den Tablets soll der Erlös um 13 Prozent auf nun 1,1 Milliarden Euro klettern. "Wir sprechen bei Tablet-PCs nicht mehr von einem Phänomen oder Trend - sie sind Realität", gab sich Haupter vom endgültigen Durchbruch der tragbaren Rechner mit berührungsempfindlichen Bildschirmen überzeugt.

Mit ebenfalls höheren Erlösen rechnet der Branchenverband bei Digitalkameras - obwohl die Verkaufszahlen den Erwartungen zufolge eher sinken werden. "Der Anspruch der Konsumenten an Digitalkameras steigt", sagte Haupter. Während gut ausgestattete Smartphones die einfacheren Modelle zunehmend ersetzten, würden mehr höherwertige und damit teurere Kameras gekauft.

Als großen Trend der kommenden Jahre sieht Haupter allerdings die Vernetzung aller Geräte miteinander. "Die Digitalisierung ist weitgehend abgeschlossen", sagte er. Bis zum Jahr 2015 würden vernetzte Geräte deshalb zu einem Massenmarkt werden, bis 2020 sollen dann praktisch alle Stromverbraucher auch am Internet hängen. Mit schrumpfenden Umsätzen in diesem Jahr rechnet der Verband deshalb nur bei Set-Top-Boxen für Fernseher und Spielekonsolen.