Die zuletzt heißen Sommertage ließen Erträge um 4,5 Prozent steigen. Durchwachsene Erdbeerernte

Berlin. Der jüngste Endspurt des Sommers hat den deutschen Getreidebauern in diesem Jahr nach eigenen Angaben eine "ordentliche Ernte" beschert. Trotz "teils erheblicher Ertragsausfälle" in einigen Landstrichen hätten die deutschen Bauern eine Getreideernte von insgesamt 43,8 Millionen Tonnen eingefahren, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV) Joachim Rukwied. Dies seien 1,9 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Diese Ergebnissteigerung sei angesichts der "durchwachsenen Witterungsverhältnisse" bis kurz vor Ende der Erntesaison nicht zu erwarten gewesen. Die ergiebigen Regenfälle hätten Landwirte in vielen Anbauregionen der Republik um ein Haar um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. "Da standen die Mähdrescher mehr still, als dass sie gefahren sind", berichtete Rukwied.

Unterm Strich positiv fällt die Erntebilanz bei den Brotgetreidesorten aus. Zwar sei die Ernte beim Winterweizen um 6,5 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Verantwortlich dafür war nach DBV-Angaben vor allem der strenge Februarfrost. Dies sei durch massive Ernte- und Ertragssteigerungen bei anderen Sorten jedoch wettgemacht worden. So sei die Erntemenge bei der Sommergerste um 50 Prozent auf 3,1 Millionen Tonnen gestiegen. Die Roggenernte wuchs um rund 44 Prozent auf 3,6 Millionen Tonnen.

Für andere landwirtschaftliche Erzeugnisse wie beispielsweise Erdbeeren sei die Rückkehr des Sommerwetters jedoch zu spät gekommen. So hätten die ausgiebigen Regenfälle in den Erntewochen im Juni und Juli viele Früchte "auf dem Feld verfaulen lassen". Die Erdbeerernte sei daher gegenüber dem durchwachsenen Vorjahr noch einmal um rund fünf Prozent auf 138 000 Tonnen gesunken.