Für das heutige Tarifangebot des Unternehmens wird kein Durchbruch erwartet

Frankfurt. Passagiere der Lufthansa müssen sich auf Flugausfälle einstellen. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO geht von einem Scheitern der Tarifverhandlungen mit dem Kranichkonzern aus und bereitet ihre Mitglieder auf einen baldigen Streik vor. Nach dem Verlauf der Tarifgespräche sei damit zu rechnen, dass das für heute erwartete nächste Angebot der Airline an die rund 18 000 Stewards und Stewardessen keine "verhandlungsfähigen Lösungsansätze" bringe, teilte UFO gestern mit. "Daher laufen intern die Vorbereitungen für den dann notwendigen Arbeitskampf auf Hochtouren."

Die Fronten in dem seit 13 Monaten andauernden Tarifstreit sind verhärtet. UFO fordert nicht nur höhere Gehälter, sondern stemmt sich gegen den harten Sparkurs des Unternehmens. Sturm laufen die Gewerkschafter vor allem gegen den Einsatz von Leiharbeitern auf bestimmten Flügen sowie gegen die geplante Lufthansa-Billigtochter im Europaverkehr - hier soll das Kabinenpersonal wesentlich weniger verdienen. Der Konzern hält die Einschnitte für nötig, da die Fluggesellschaft in Europa mit Billigfliegern wie Ryanair oder Easyjet konkurriert, die dank niedriger Kosten hohe Gewinne einfliegen. Die Lufthansa hingegen verbucht auf vielen Europarouten Verluste.

Ein Konzernsprecher betonte, dass die Verhandlungen mit UFO nicht gescheitert seien und man zusammen nach Lösungen suche. Das jüngste Tarifangebot der Lufthansa hatte der UFO-Vorstand Ende vergangener Woche aber als "nicht verhandelbar" abgelehnt. 97,5 Prozent der UFO-Mitglieder bei der Lufthansa hatten in einer Urabstimmung bereits ihre Zustimmung zum Streik gegeben. Weil bis auf einige Warnstreikaktionen 2009 die Beschäftigtengruppe noch nie die Arbeit niedergelegt hat, gab UFO eine "Streikfibel" mit Verhaltensempfehlungen an die Mitglieder heraus. Zum Streik will UFO frühestens heute per Mail und SMS aufrufen.