Frankfurt. Der Chemiekonzern BASF sucht nach neuen Wegen zur Herstellung von Babywindeln ohne Einsatz von Erdöl. Gemeinsam mit dem US-Agrarkonzern Cargill und dem dänischen Biotechunternehmen Novozymes will das Ludwigshafener Chemieunternehmen Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure aus nachwachsenden Rohstoffen entwickeln. Acrylsäure ist die wichtigste Chemikalie, die zur Produktion von Superabsorbern benötigt wird, dem saugfähigen Material in Windeln. Bislang wird Acrylsäure im industriellen Maßstab aus der Chemikalie Propylen gewonnen, die wiederum über petrochemische Verfahren aus Erdöl erzeugt wird.

Acrylsäure gehört zu den Chemikalien, die weltweit in hohen Mengen produziert werden. Neben der Herstellung von Superabsorbern wird Acrylsäure zur Produktion von Klebstoffen und Anstrichen benötigt. Weltweit werden jährlich 4,5 Millionen Tonnen der Chemikalie umgesetzt. Das entsprach 2011 einem Wert von elf Milliarden Dollar (8,9 Milliarden Euro). Aktuell wächst der Weltmarkt um vier Prozent pro Jahr - angetrieben von den Schwellenländern, in denen mit dem Lebensstandard die Nachfrage nach westlichen Hygieneprodukten steigt. Novozymes und Cargill arbeiten seit 2008 zusammen an Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure aus Mikroorganismen.