Hamburg. Der Windkraftanlagenhersteller Nordex mit Sitz in Hamburg und Rostock hat das erste Halbjahr mit einem Verlust abgeschlossen. Wie das Unternehmen gestern berichtete, lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 13,1 Millionen Euro im Minus. Vor einem Jahr stand mit 1,6 Millionen Euro noch ein positiver Wert zu Buche. Der Druck auf die Turbinenpreise und die mangelnde Auslastung der Kapazitäten seien für diese Entwicklung verantwortlich, hieß es. Positiv sei die Entwicklung bei den Kosten für den betrieblichen Aufwand. Insgesamt seien die Strukturkosten von Januar bis Ende Juni um 14 Prozent auf 94,7 Millionen Euro gesunken. Dank der guten Auftragslage will Nordex bis zum Jahresende operativ zulegen.

Wie das Unternehmen weiter berichtete, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 4,4 Prozent auf 421,1 Millionen Euro. Beim Auftragseingang erreichte das Unternehmen mit 522 Millionen Euro das Vorjahresniveau. "Damit entwickelte sich die Gruppe besser als die Windindustrie insgesamt, die im Neugeschäft ein Minus von rund 30 Prozent verzeichnete", hieß es. Der gesamte Auftragsbestand inklusive der sogenannten bedingten Aufträge lag zum Stichtag 30. Juni bei 2,3 Milliarden Euro. Für das zweite Halbjahr geht Nordex von einem weiteren Auftragseingang von bis zu 580 Millionen Euro aus.

Die Aktie verlor gestern bis zum Nachmittag fast zwei Prozent an Wert. Ohnehin hatten langfristig orientierte Anleger in den vergangenen Jahren mit dem Papier wenig Spaß. Ende 2007 stand der Kurs bei mehr als 38 Euro. Mittlerweile sind es nur noch wenig mehr als drei Euro.